Offizielles Statement des Thüringer Schwimmverbands zur Initiative „Bäder in Not“

Die anhaltend schwierige Situation der Thüringer Bäder erfüllt den Thüringer Schwimmverband mit großer Sorge. Als Spitzenverband des organisierten Schwimmsports im Freistaat unterstützen wir die Initiative „Bäder in Not“ ausdrücklich. Schwimmbäder sind ein zentraler Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge und bilden zugleich die unverzichtbare Grundlage für Schwimm- und Wassersport in Thüringen.

Funktionsfähige Bäder sind eine Grundvoraussetzung für Bildung, Sicherheit und Sport

Jährlich erlernen rund 40.000 Kinder in Thüringen das Schwimmen. Ohne ausreichend verfügbare Wasserflächen ist diese gesellschaftlich wichtige Aufgabe weder qualitativ noch quantitativ verlässlich zu gewährleisten. Bereits jetzt verzeichnen Vereine und Kursanbieter erhebliche Einschränkungen: überfüllte Kurse, Wartelisten, ausfallende Trainingszeiten und begrenzte Kapazitäten im Schulschwimmen.

Wenn Wasserflächen wegbrechen, bricht ein Stück Zukunft weg – für Kinder, für Familien und für den Nachwuchs- und Leistungssport. Schwimmen ist eine grundlegende Lebenskompetenz und ein wesentlicher Beitrag zur Unfallprävention. Darüber hinaus sind Schwimmbäder tragende Säulen im Reha-, Gesundheits- und Vereinssport sowie elementare Trainingsstätten für den Leistungssport.

Notwendige Maßnahmen dürfen nicht weiter verzögert werden

Der Thüringer Schwimmverband unterstützt die von den kommunalen Hallenbädern vorgebrachten Forderungen in vollem Umfang. Dazu gehören:

  • die Bereitstellung von 30 Millionen Euro Soforthilfe,
  • die Benennung eines Bäderbeauftragten in der Landesregierung,
  • sowie die zeitnahe Fertigstellung einer tragfähigen Bäderkonzeption 2040.

Die erneuten Verzögerungen bei der Erstellung der Bäderkonzeption sind aus Sicht des Sports äußerst problematisch. Kommunen, Betreiber, Vereine und Trainerinnen und Trainer sind auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Jede weitere Verschiebung erhöht das Risiko, dass Standorte dauerhaft verloren gehen – mit weitreichenden Folgen für ganze Regionen und für den organisierten Sport im Freistaat.

Bäder als unverzichtbare Infrastruktur des Landes

Schwimmbäder erfüllen in hohem Maße öffentliche Aufgaben: Sie dienen Bildung und Sicherheit, fördern Gesundheit, ermöglichen Rehabilitations- und Präventionsangebote, stützen den Vereinssport und bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Nachwuchs- und Leistungsentwicklung. Zudem tragen sie erheblich zur Attraktivität und Lebensqualität der Thüringer Kommunen bei.

In ihrer gesellschaftlichen Bedeutung stehen Schwimmbäder damit auf einer Stufe mit anderen grundlegenden Infrastruktureinrichtungen. Sie zu erhalten und zu stärken, ist eine Investition in die Zukunft des Landes.

Der Thüringer Schwimmverband bekräftigt seine klare Position

Der Thüringer Schwimmverband steht uneingeschränkt an der Seite der Thüringer Bäder und der kommunalen Träger. Wir werden den weiteren Prozess aktiv begleiten und unsere Expertise in die politischen Abstimmungen einbringen. Unser Ziel ist klar: ein verlässliches, bedarfsgerechtes und langfristig gesichertes Netz an Schwimmstätten im gesamten Freistaat.

Wir appellieren an die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im Land, die vorliegenden Forderungen ernst zu nehmen und zeitnah die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Die Zukunft des Schwimmsports in Thüringen, die Sicherheit unserer Kinder und die Leistungsfähigkeit unserer Vereine hängen unmittelbar davon ab.

Präsident des Thüringer Schwimmverbands

Thüringer Schwimmverband e.V.
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